Du scrollst durch eine Website, siehst eine Schrift und denkst: „Die passt perfekt – aber wie heisst sie nur?“
Es gibt viele kostenlose Möglichkeiten, eine Schriftart herauszufinden – egal ob auf einer Website, einem Bild oder in einem PDF.
Mit der Browser-Erweiterung WhatFont (nur auf dem PC) geht es ganz bequem, oder du nutzt die Untersuchen-Funktion in Chrome oder Firefox. Und für Bilder gibt es Tools wie WhatTheFont.
Schriftart mit WhatFont erkennen
Der einfachste Weg, um die Schriftart auf einer Website herauszufinden: die Browser-Erweiterung WhatFont. Leider gibt es die Erweiterung nicht auf dem Handy. Weiter unten findest du aber Tipps, wie du auch auf dem Handy Schriften erkennen kannst.
WhatFont zeigt dir den Namen, die Farbe und die Grösse der Schrift – direkt beim Darüberfahren mit der Maus. Ganz ohne Quellcode, ganz ohne Rätselraten.

So geht’s:
- Erweiterung installieren
– Für Chrome: WhatFont im Chrome Web Store
– Für Firefox: WhatFont für Firefox (inoffizielle Version) - Website aufrufen und WhatFont aktivieren
Nach der Installation klickst du in der Menüleiste auf das WhatFont-Symbol. Der Mauszeiger verändert sich. - Mit der Maus über den Text fahren
Die Schriftart wird dir eingeblendet – inklusive Schriftname, Grösse, Farbe und mehr Details auf Klick. - Zum Beenden erneut auf das Symbol klicken
Erst dann verschwindet der veränderte Mauszeiger und du kannst wieder normal weitersurfen.
WhatFont ist ideal, wenn du schnell wissen willst, welche Schriftart auf einer Homepage verwendet wird – ohne dich mit Code beschäftigen zu müssen.
Hinweis: Bei eingebetteten Bildern oder Logos funktioniert WhatFont nicht. Dafür brauchst du spezielle Tools – dazu später mehr.
Schriftart mit der „Untersuchen“-Funktion im Browser erkennen
Wenn du lieber ohne zusätzliche Erweiterung arbeitest, kannst du auch mit Bordmitteln ans Ziel kommen.
Jeder moderne Browser hat ein integriertes Entwickler-Werkzeug – dort lässt sich (meistens) nachsehen, welche Schriftart auf einer Website verwendet wird.
So geht’s (Chrome, Firefox, Edge):
- Rechtsklick auf den Text, den du überprüfen willst
Wähle im Menü „Untersuchen“ (Chrome/Edge) oder „Element untersuchen“ (Firefox). - Der Browser öffnet den sogenannten Inspector
Der Textabschnitt ist bereits markiert. Je nach Einstellung siehst du den Code und die gestaltenden Eigenschaften (CSS) entweder rechts, links oder unterhalb der Seite. - Schriftart finden
Suche nach der Zeile font-family: – dort steht, welche Schrift verwendet wird. Meist folgt eine ganze Reihe (z. B. “Lora”, Georgia, serif), wobei die erste der wichtigste Hinweis ist.
Auch font-size (Grösse), color (Farbe) und line-height (Zeilenhöhe) findest du hier.
Achtung: Manche Websites verwenden CSS-Variablen (z. B. var(–font-main)) statt Klartext. In dem Fall musst du in den übergeordneten Styles nachsehen, wo diese Variable definiert ist – das braucht etwas mehr Geduld. - Willst du testen, wie eine andere Schrift aussieht?
Du kannst einfach doppelt auf die font-family klicken, den Namen ändern (z. B. in „Raleway“) und direkt sehen, wie der Text damit wirkt.
Das ist nur eine Vorschau – nichts wird dauerhaft verändert.
Die Untersuchen-Funktion braucht ein bisschen Übung, ist aber sehr spannend.

Schriftart aus einem Bild oder PDF erkennen
Du hast nur ein Bild, ein Logo oder ein PDF – aber der Text lässt sich nicht markieren?
Auch dann kannst du (ungefähr) herausfinden, welche Schriftart verwendet wurde. Alles, was du brauchst, ist ein Screenshot oder die Datei selbst – und ein Tool zur Schrifterkennung.
So geht’s:
- Screenshot machen oder Datei bereithalten
Achte darauf, dass der Text gut lesbar ist – kein Verschnitt, keine Verzerrung.
• Ideal ist, wenn nur der Text sichtbar ist, der dich interessiert – nicht noch ein zweiter in anderer Schrift. - Online-Tool öffnen
• WhatTheFont von MyFonts
• Font Squirrel Matcherator - Bild hochladen und Ergebnisse ansehen
• Das Tool analysiert die Buchstabenform und zeigt dir passende oder ähnliche Schriften an.
Wichtig zu wissen:
- Die exakte Schrift wird nur selten erkannt.
- Meist bekommst du ähnliche Schriften, die nah dran sind – für viele Anwendungen reicht das.
- Je klarer das Bild, desto besser die Treffer. Handschriften oder Logos sind sehr schwierig zu analysieren.
Wenn du einfach nur wissen willst, welche Schrift ungefähr verwendet wurde, sind diese Tools ein guter Einstieg – auch bei PDFs, wenn du sie zuvor in ein Bild umgewandelt hast.
Häufige Fragen zum Thema Schriftarten erkennen
Kann ich auch auf dem Handy Schriftarten erkennen?
Ja – aber mit Einschränkungen.
Browser-Erweiterungen wie WhatFont funktionieren nur auf dem Desktop. Auf dem Handy brauchst du eine spezielle App. Zwei Möglichkeiten:
• WhatTheFont (iOS & Android) – für Schrift auf Fotos oder Screenshots
• Find My Font (iOS & Android) – etwas technischer, erkennt aber auch einzelne Zeichen ziemlich genau
Wichtig: Beide Apps funktionieren nur mit Bildern, nicht direkt auf Websites. Du musst also zuerst einen Screenshot machen.
Darf ich jede gefundene Schrift einfach verwenden?
Nein – Schriften sind nicht automatisch frei verfügbar.
Es gibt kostenpflichtige und kostenlose Schriften, freie Lizenzen und solche mit Einschränkungen. Du solltest immer genau hinschauen, was du auswählst oder kaufst.
Tipp: Bei Google Fonts findest du oft ähnliche Alternativen – kostenlos und offen lizenziert.
Wenn du sie herunterlädst und vom eigenen Server einbindest, kannst du sie auch datenschutzkonform verwenden.
In meinem Praxisartikel: Google Fonts sicher einsetzen erfährst du alles darüber.
Ist die Schrift auch barrierefrei?
Nicht jede Schrift, die gut aussieht, ist auch gut lesbar – vor allem im Fliesstext.
Barrierefreie Schriften haben meist:
- klare Buchstabenformen (z. B. keine Verwechslung von I, l und 1).
- genügend Abstand zwischen den Zeichen.
- eine gute Lesbarkeit auch in kleiner Grösse.
Wenn du eine gefundene Schrift auf deiner Website nutzen möchtest, achte besonders auf Lesbarkeit, Kontrast und Einsatzort – und nicht nur auf den Look.
Mehr Tipps findest du in meinem Artikel über barrierefreie Schriften.
Passt die Schrift überhaupt zu mir?
Nur weil dir eine Schrift gefällt, heisst das noch nicht, dass sie auch zu deinem Stil, deinem Thema und deiner Zielgruppe passt.
Ein verspielter Font wirkt ganz anders als eine klare, sachliche Schrift – und genau das kann über Vertrauen oder Irritation entscheiden.
Wenn du dir unsicher bist: Schau nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die Wirkung, die du mit deiner Website erzeugen willst.
Und ja – es gibt Schriftarten, die schön sind, aber einfach nicht zu deinem Business passen.
Wie du eine Schrift findest, die wirklich zu dir passt, erfährst du im Artikel: Webdesign-Schriften.
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