Überarbeitet am 20.10.2021

Du hast eine Website mit deinen Angeboten. Die Fakten rund um deine Angebote sind wunderbar aufgeführt. Auf deiner Über mich-Seite stehen alle Aus- und Weiterbildungen, die du gemacht hast.

Jetzt kann es losgehen und du verkaufst über deine Website.

So ist zumindest die Theorie. Denn höchstwahrscheinlich verkaufst du so gar nichts. Schon gar nicht regelmässig.

Auf meiner ersten Website gab es nicht einmal ein Foto von mir

Als ich mich im 2001 selbstständig gemacht habe, habe ich auch die erste Website für mich selbst gemacht.

Darauf hättest du aber vergeblich etwas über mich als Person gesucht. Kein Foto, nicht mehr persönliches als in einem Lebenslauf. Schon das war mir eigentlich zu viel.

Auf meiner Website stand lang nur, dass ich als Webdesignerin tätig bin. Unter den Referenzen habe ich Kundenwebsites aufgeführt. Aber natürlich ohne Kundenstimmen.

Denn ich war der Meinung, aufgrund dieser Fakten würden die Besucher erkennen, dass ich in meinem Fachgebiet sehr versiert bin und sie bei mir in guten Händen sind. 

Das war ein grosser Irrtum!

Deine Website muss Vertrauen aufbauen

Denn es braucht Vertrauen, damit jemand bei dir kauft

Besonders, wenn es sich um Therapien oder Trainings handelt. Oder höherpreisige Angebote wie bei mir.

Dieses Vertrauen musst du mit deiner Website aufbauen. Dazu muss sie DICH zeigen. Deine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten.

Gerade, wenn du Privatpersonen ansprichst ist es wichtig, dass sie dich als Mensch kennenlernen können. Sie wollen wissen wie du tickst.

Ob ihre Werte mit deinen übereinstimmen. 

Das gilt auch für meine Zielgruppe, die Einzelunternehmerinnen.

Natürlich spielt die fachliche Qualifikation auch eine Rolle, aber es gibt noch mehr ausgebildete Webdesignerinnen.

  • Einzigartig ist jedoch, dass ich neben diesen Fähigkeiten sehr empathisch bin und meinen Kundinnen über manche Hürde hinweghelfen kann.  
  • Dass ich selbst kein Techniknerd bin und für Technikmuffel viel Verständnis habe. 
  • Meine Kundinnen wollen eine Website, mit der sie sich wohlfühlen. Die sie ganz natürlich zeigt. Dabei kann ich sie sehr gut anleiten. Dafür habe ich ein besonderes Gespür.
  • Ausserdem bin ich sehr direkt und sage auch, wenn ich etwas anders machen würde. Die Kundin kann danach entscheiden, was sie macht. Das ist etwas, das meine Lieblingskundinnen sehr schätzen.

Du siehst, es ist notwendig, dass du genau weisst, was dich und deine Arbeit besonders macht.

Übrigens: Diese Zeilen oben haben auch mich Mut gekostet. Mich so zu zeigen ist noch immer nicht ganz einfach für mich. Aber mit jedem Mal wird es leichter.

Wenn du schon Kundenstimmen hast, helfen sie ebenfalls aufzuzeigen, was die Zusammenarbeit mit dir besonders macht. Und zwar ohne, dass du dich selbst loben musst. Das ist noch viel effektiver.

Was bedeutet „sichtbar werden“ überhaupt?

Sichtbar werden kannst du auf verschiedene Weise. Ich unterscheide einmal ganz grob die berufliche und die persönliche Sichtbarkeit.

Berufliche Sichtbarkeit

Die fällt den Meisten von uns noch recht leicht, zumindest so lange es nur darum geht, sich über Aus- und Weiterbildungen zu definieren. Mir auch. Erst als ich mich als Expertin in meinem Fachgebiet zeigen sollte, kamen die Zweifel.

  • Kann ich wirklich genug?
  • Müsste ich nicht eigentlich noch eine Ausbildung machen?
  • XY kann doch viel mehr als ich?
  • Sind meine "Softskills" die ich oben erwähnt habe, überhaupt wichtig? (Ja, sie machen den Unterschied!)

Da sind ein paar der Ängste, die du vermutlich auch kennst.

Diese Ängste zu überwinden, die uns davon abhalten, selbstbewusst aufzutreten, ist nicht einfach.

Aber es lohnt sich! Denn wie sollen deine Kunden von dir überzeugt sein, wenn du selbst es nicht bist?

Persönliche Sichtbarkeit

Jetzt wird es wirklich schwer. Zumindest für sehr viele. Auch für mich.

  • Was soll ich von mir zeigen?
  • Interessiert das überhaupt jemanden?
  • Was ist privat und was persönlich?

Gerade der letzte Punkt ist für mich sehr wichtig. Denn ich unterscheide klar, was privat ist und demnach nicht in die Öffentlichkeit gehört und was persönlich ist und deshalb auf die Website muss.

Der wichtigste Tipp - Ecken und Kanten zeigen

Persönlich sichtbar zu werden, bedeutet zu zeigen, für welche Werte du stehst.

Bist du Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen und dagegen, dass sie vegan ernährt werden? Warum?

Hier darfst du richtig konkret werden, damit es nicht bei Werbephrasen bleibt, sondern genau deine Meinung widerspiegelt.

Wenn du solche Dinge preisgibst, wirst du für die Menschen, die dich nicht kennen, greifbar. Sie können sehen, dass du zu ihnen passt.

Oder auch nicht. Und auch das ist gut, denn vermutlich würdet ihr nie optimal zusammenarbeiten. Und du willst doch mit Kunden arbeiten, mit denen ihr beide die besten Ergebnisse erzielt. Oder?

Offline Sichtbarkeit – Online Sichtbarkeit

Ich habe mich gefragt, warum plötzlich alle darüber reden, dass du dich zeigen musst. Dass du authentisch sein musst. Warum ist das plötzlich so ein grosses Thema?

Weil es ein riesiger Unterschied ist, ob du dich persönlich mit einem Kunden oder Geschäftspartner triffst oder online.

Persönliche Treffen

Wenn du dich persönlich mit Menschen triffst, nimmst du sie ganz anders wahr. Du siehst sie selbst, hörst ihre Stimme, siehst wie sie sich benehmen, anziehen.

So bekommst du unglaublich viele Informationen über diesen Menschen und kannst ihn (meist) viel besser einschätzen. Du siehst schneller, ob dir jemand liegt oder unsympathisch ist.

Die persönliche Ebene ist, bei aller Liebe zur Onlinewelt, schon noch einmal ganz eine andere. Das zeigt sich auch daran, wie viele Menschen sich jetzt nach Offline-Treffen sehnen. Jetzt, wo wir uns so lange nur über Zoom gesehen haben.

Online Sichtbarkeit

Auf einer Website ist es viel einfacher, den Menschen etwas vorzumachen. Du kannst leicht eine “Teflonversion” von dir selbst zeigen. Allerdings was bringt es dir?

Teflon hat die Eigenschaft, das alles davon abgleitet und genau das möchtest du ja nicht. Du willst, dass deine Lieblingskunden hängen bleiben und genau wissen, dass sie mit dir arbeiten wollen.

Und gerade für dich als Therapeutin, Coach oder Tierunternehmerin hat das noch einmal eine viel wichtigere Bedeutung: Du willst mit Menschen arbeiten, die deine Werte teilen.

Wie kannst du dich auf deiner Website zeigen?

Das ist ein sehr weites Feld, dass mehr als genug Material für viele Blogbeiträge liefert. Aber ich will hier ein paar Denkanstösse geben.

Fotos und Videos

Trau dich und zeig Fotos von dir auf deiner Website. Bereits auf der Startseite solltest du die Besucher “persönlich” abholen. Sie sollen dich sehen und eine Verbindung aufbauen können.

Besonders ideal sind Fotos, die dich bei der Arbeit zeigen.

Ich weiss bei Coaches ist das nicht so einfach. Aber auch ein Foto auf dem du natürlich und sympathisch wirkst erfüllt den Zweck.

Ganz wichtig ist die gute Qualität der Bilder. Sie müssen scharf sein und du musst darauf natürlich wirken.

Viele Tipps zu rund um die Fotos auf deiner Website findest du im Artikel: Erfolgsfaktor Bildsprache.

Noch besser kennenlernen kann der Besucher dich in einem Video. Dort sieht er, wie du dich bewegst, deine Mimik und hört deine Stimme. Das schafft noch eine engere Verbindung als nur ein Foto. Allerdings ist die Hemmschwelle sich vor die Kamera zu stellen meist auch viel höher. Deshalb lieber ein paar gute Fotos, statt eines schlechten Videos.

Corporate Identity (CI)

Unter diesen Begriff fallen die Farben, Schriften und die Bildsprache. Und  auch das Logo.

Welche Farben passen zu deinem Business? Unterstreichen sie die wichtigsten Werte? Hier lohnt es sich, sich vertieft mit der Farblehre zu befassen.

Auch die Schriften haben einen starken Einfluss darauf, wie du und deine Website wahrgenommen werden. Die Schriften müssen dir nicht nur gefallen, auch sie sollen die Botschaft deiner Website unterstützen.

Persönliche, emotional ansprechende Texte für die Website

Texte ohne Marketing-Bla-Bla oder Business-Sprache sind ein weiterer wichtiger Punkt. Du willst sichtbar werden und das kannst du nur, wenn du mehr schreibst, wie du sprichst. Und nicht so wie du es mal in der Schule gelernt hast.

Auch das ist Sichtbarkeit. Denn es braucht Mut die abgedroschen Phrasen zu verlassen und so zu schreiben.

Sichtbarkeit hat viele Facetten

Du hast nun einen Überblick bekommen, wie du dich auf deiner Website zeigen kannst. 
Versuche nicht mit Gewalt alles umzusetzen, was ich vorgeschlagen habe. Geh in kleinen Schritten vorwärts, sodass du dich etwas unwohl fühlst.

Aber nicht so, dass es dir den Boden unter den Füssen wegzieht. Gewisse Dinge brauchen Zeit, man kann sie nicht einfach erzwingen.

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  1. Danke für diesen informativen Text. Sichtbarkeit ist so wichtig – und gleichzeitig auch mega schwer, denn es bedeutet, die Komfortzone zu verlassen.

  2. Liebe Claudia,
    vielen lieben Dank für diesen tollen Artikel. Das erste, was ich nach dem Lesen gemacht habe, war: Ich habe mir meine Über-mich-Seite angeschaut. Erleichtert stellte ich fest, dass ich da schon fleißig dran gearbeitet hatte.
    Ich gebe dir völlig recht: Es ist wichtig, seine eigene Persönlichkeit zu zeigen. Deswegen versuche ich auch immer, persönliches in meine Blogartikel mit einzubringen. Damit meine Patienten spüren, wie ich ticke.
    Ich freue mich auf weitere spannende Artikel von dir.
    Liebe Grüsse, Silvia

    1. Liebe Silvia, wie cool, dass du gleich nachgesehen hast und vielen Dank für dein Feedback. Es freut mich besonders, dass ich dich ins Tun bringen konnte.
      Herzliche Grüsse
      Claudia

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